Kunst & Kultur

Kabarettist Serdar Somuncu

8.6.22

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Somuncu studierte am Konservatorium für Musik in Maastricht (1984 bis 1986) und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Wuppertal (1986 bis 1992) Musik, Schauspiel und Regie. Er inszenierte mehr als 100 Theaterstücke, unter anderem für das Shakespeare-Festival Neuss, das Forum in Wuppertal und das TiB in Frankfurt und trat auch als Schauspieler auf, unter anderem an den Schauspielhäusern in Bochum, Bremen, Mailand und Oberhausen. 2003 war er zuletzt als Bassa Selim am Stadttheater Münster in Die Entführung aus dem Serail von Mozart zu sehen,[2] er spielte diese Rolle 2014 erneut, diesmal (Mai bis Juli) am Theater Dortmund. Außerdem übernahm Somuncu Rollen in Fernsehserien, wie beispielsweise in Schwarz greift ein, der LindenstraßeDr. Psycho, als Anwalt Samir Chada im Tatort: Verbrannt und als Taxifahrer in Broken Comedy. Als Sprecher vertonte er mehrere Hörspiele, unter anderem für den WDR.

Bekannt wurde er nach 1996 durch eine szenische Lesung ausgewählter Textstellen aus Hitlers Buch Mein Kampf. Seine jahrelange Tournee unter dem Titel Nachlass eines Massenmörders wurde zu einem großen Publikumserfolg (1.428 Auftritte vor mehr als 250.000 Zuschauern). Somuncu deckte dabei die inneren Widersprüche des Buchs auf komische Weise auf und kommentierte sie. Dabei trat er unter anderem vor ehemaligen Häftlingen der Konzentrationslager in Buchenwald und Sachsenhausen auf. Die taz zeichnete ihn in Folge als „Mann des Jahres 1996“ aus.

Im Jahr 2001 startete Somuncu eine weitere Lesung, in der er Ausschnitte aus der Sportpalastrede des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels vom 18. Februar 1943 präsentierte.

Somuncu hatte während seiner Arbeit immer wieder Probleme mit Neonazis und las deshalb nicht selten mit kugelsicherer Weste und unter Polizeischutz. So stürmten am 12. Oktober 2005 im sächsischen Dippoldiswalde etwa 25 teilweise vermummte Personen während des Zitierens von Hitlers Mein Kampf den Saal und entrollten auf der Bühne ein Transparent. Somuncu blieb ruhig, ging von der Bühne und versuchte später unter stehenden Ovationen des Publikums, die Protestierer zu einer Diskussion aufzurufen; die Störer verließen mit den in der Zwischenzeit erschienenen Polizeibeamten den Saal, die Veranstaltung konnte fortgesetzt werden.[3][4]

Bis Dezember 2006 war Somuncu mit seinem Programm Hitler Kebab unterwegs. Er las dabei unter anderem einzelne Kurzgeschichten aus seinem Buch Getrennte Rechnungen und griff auch tagespolitische Situationen auf.

Außerdem moderierte er von 2005 bis 2007 eine eigene Bühnentalkshow unter dem Titel Schöner Reden. Sie fand abwechselnd im Bonner Pantheon, den Berliner Wühlmäusen, dem Düsseldorfer Zakk und dem Neusser Kulturkeller statt. Gäste waren Matto BarfussHennes BenderJohann KönigKurt KrömerMartin SonnebornJohn DoyleGeorg RingsgwandlDirk BachClaudia Roth und Vivian Schmitt. In seinem Programm Der Hassprediger liest Bild rezitierte und kommentierte Somuncu die jeweils aktuelle Ausgabe der Bild-Zeitung. In Österreich hieß das Programm Kronenzeitung lesen, dort beschäftigte er sich mit der Kronenzeitung.

Am 14. Juni 2008 startete Somuncu eine Internet-Show mit dem Titel Hatenight,[5] in der er wöchentlich aktuelle Themen kommentierte. Während die ersten 50 Folgen über YouTube verbreitet wurden, sperrte das Videoportal im Juni 2009 aus inhaltlichen Gründen Somuncus Kanal mit über 2000 Abonnenten ohne Vorwarnung und löschte alle Videos. Danach war Hatenight über Sevenload zu sehen. Am 5. März 2010 wurde bekanntgegeben, dass die Sendung aus rechtlicher Sicht eingestellt werden müsse, nach Verhandlungen durfte sie aber weiter produziert werden, allerdings sehr verkürzt und entschärft.



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